Auch die KMU müssen die neue Anforderungen durch die KI-Verordnung (KI-Vo – AI Act) zeitnah und in vollen Umfang umsetzen.
Mit der zunehmenden Automatisierung von Prozessen und der Analyse großer Datenmengen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stehen Unternehmen vor neuen Chancen, aber auch vor wachsenden Herausforderungen. Insbesondere die Einführung und Nutzung von KI-Technologien bringt erhebliche Vorteile in vielen Bereichen, von der Effizienzsteigerung bis hin zu verbesserten Entscheidungsfindungen. Doch gleichzeitig entstehen neue rechtliche Anforderungen, insbesondere in den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit und ethische Nutzung von KI.
Die EU-KI-Verordnung (AI Act) zielt darauf ab, einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen, um den verantwortungsvollen Einsatz von KI zu gewährleisten. Sie soll sicherstellen, dass innovative Technologien zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt werden, ohne dabei die Grundrechte zu verletzen oder Risiken für die Sicherheit und Privatsphäre der Bürger zu schaffen.
Größere Unternehmen vs. KMU: Unterschiedliche Voraussetzungen
Größere Unternehmen sind in der Regel besser gerüstet, um auf diese Anforderungen zu reagieren. Sie verfügen über die notwendigen Ressourcen, Fachkräfte und IT-Infrastrukturen, um die neuen Vorschriften zu erfüllen und KI-Systeme sicher und transparent zu gestalten. Für sie ist es oft leichter, komplexe Compliance-Prozesse umzusetzen, sei es durch interne Abteilungen für Datenschutz und Informationssicherheit oder durch externe Beratung.
Im Gegensatz dazu stehen viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), insbesondere Kleinstunternehmer, vor erheblichen Herausforderungen. Wie schon bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zeigt sich, dass kleinere Unternehmen oft mit den umfangreichen Anforderungen alleine gelassen werden. Ihnen fehlen oft die personellen und finanziellen Ressourcen, um die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung der KI-Verordnung umzusetzen.
Kleine Unternehmen tragen die gleiche Verantwortung
Trotz dieser Unterschiede in den Ausgangsbedingungen gelten die Anforderungen der KI-Verordnung gleichermaßen für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe. Dies bedeutet, dass auch kleine Unternehmer und Betreiber von KI-Systemen alle Pflichten erfüllen müssen – von der Risikobewertung über die Dokumentation bis hin zur Sicherstellung der Transparenz und Fairness ihrer KI-Systeme. Die Verordnung differenziert dabei nicht nach Unternehmensgröße, sondern richtet sich nach dem Einsatz und den potenziellen Risiken der eingesetzten KI-Systeme.
Diese Regelung könnte insbesondere für kleinere Unternehmen eine erhebliche Belastung darstellen. Denn selbst wenn sie KI in kleinem Umfang einsetzen, müssen sie die gleichen rechtlichen und ethischen Standards erfüllen wie große Konzerne. Hier droht die Gefahr, dass kleinere Unternehmen ins Hintertreffen geraten oder das Potenzial von KI gar nicht erst nutzen, um den Aufwand zu vermeiden.
Fazit: Notwendigkeit von Unterstützung und pragmatischen Lösungen
Um die Innovationskraft von KMU zu erhalten und gleichzeitig den verantwortungsvollen Einsatz von KI sicherzustellen, ist es notwendig, dass kleine Unternehmen gezielte Unterstützung erhalten. Dies könnte durch staatliche Förderprogramme, praxisorientierte Leitfäden oder die Entwicklung von vereinfachten Compliance-Prozessen geschehen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen zugeschnitten sind.
Die KI-Verordnung bietet zweifellos eine wichtige Grundlage, um den sicheren und ethischen Einsatz von KI zu fördern. Doch ohne Unterstützung für kleine Unternehmen besteht die Gefahr, dass der digitale Wandel und die Automatisierung vor allem den großen Akteuren zugutekommen, während kleinere Unternehmen ins Abseits geraten.
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Erstellt: 22. September 2024