Reicht eine KI-Erklärung, wie auf diese Website veröffentlicht, aus um die Transparenzanforderungen nach der KI-Verordnung nach zu kommen?
Eine KI-Erklärung, ähnlich einer Datenschutzerklärung, kann ein nützliches Mittel sein, um den Transparenzanforderungen der KI-Verordnung (KI-Vo – AI Act) gerecht zu werden. Allerdings reicht eine einfache Erklärung allein oft nicht aus, um die umfassenden Transparenzanforderungen vollständig zu erfüllen. Die Verordnung verlangt mehr als nur die Bereitstellung von Informationen; sie fordert eine tiefergehende Offenlegung und Maßnahmen zur Sicherstellung von ethischen, fairen und sicheren KI-Anwendungen.
Was eine KI-Erklärung leisten kann:
Eine gut gestaltete KI-Erklärung könnte folgende Informationen enthalten, um Transparenz zu schaffen:
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Einsatz der KI:
Klare Information, dass und wo eine KI verwendet wird.
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Zweck und Funktion:
Erläuterung, wofür die KI eingesetzt wird (z. B. automatisierte Entscheidungsfindung, Empfehlungssysteme).
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Interaktion mit der KI:
Information, dass der Nutzer mit einer KI interagiert und keine menschliche Handlung vorliegt.
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Datennutzung:
Welche Daten die KI verarbeitet und wie diese verwendet werden (z. B. personenbezogene Daten, anonymisierte Daten).
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Risiken und Einschränkungen:
Potenzielle Risiken, die mit der Nutzung des KI-Systems verbunden sind, und Hinweise auf mögliche Fehlfunktionen oder Verzerrungen.
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Erklärung der Entscheidung:
Falls die KI automatisierte Entscheidungen trifft, muss der Nutzer über den Entscheidungsprozess und die Möglichkeit informiert werden, Entscheidungen zu hinterfragen oder anzufechten.
Warum eine KI-Erklärung allein nicht ausreicht:
Die KI-Verordnung verlangt umfassendere Maßnahmen, die über eine bloße Information in einer Erklärung hinausgehen:
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Detaillierte Transparenzanforderungen:
Für bestimmte Anwendungen, insbesondere hochriskante KI-Systeme, müssen detaillierte Informationen bereitgestellt werden, einschließlich einer technischen Dokumentation über die Funktionsweise des KI-Systems. Eine einfache KI-Erklärung kann diese Details nicht vollständig abdecken.
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Risikomanagement:
Betreiber von KI-Systemen müssen Risikomanagementprozesse implementieren, die sicherstellen, dass die KI transparent, sicher und ethisch einsetzbar ist. Dazu gehören regelmäßige Überprüfungen und Auditierungen sowie die Möglichkeit für Nutzer, diese Entscheidungen anzufechten oder Fehler zu melden.
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Erklärung der Entscheidungsprozesse:
Wenn eine KI automatisierte Entscheidungen trifft, ist es notwendig, dass diese Entscheidungen in verständlicher Weise erklärt werden. Eine KI-Erklärung muss umfassend aufzeigen, wie solche Entscheidungen zustande kommen, wie der Algorithmus trainiert wurde und welche Daten verwendet werden.
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Informationsbereitstellung für Betreiber und Empfänger:
In der Verordnung wird ausdrücklich gefordert, dass die Interaktionen mit einer KI klar erkennbar sind und die Empfänger verstehen, dass sie mit einer KI kommunizieren. Die Empfänger müssen in Echtzeit über die Verwendung einer KI informiert werden.
Fazit:
Eine KI-Erklärung ist ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Transparenzanforderungen der KI-Verordnung, sollte jedoch Teil eines umfassenderen Transparenz- und Compliance-Konzepts sein. Neben der Erklärung müssen Unternehmen auch technische Dokumentationen, Risikomanagementmaßnahmen und Nutzerrechte sicherstellen. Um den Anforderungen vollständig gerecht zu werden, müssen Unternehmen also Maßnahmen implementieren, die über eine einfache Erklärung hinausgehen, insbesondere bei hochriskanten Anwendungen von KI.
Erstellt: 26. September 2024